Sylvie Valayre

In Paris geboren, studierte Sylvie Valayre am dortigen Konservatorium bei Christiane

Eda-Pierre und Régine Crespin. In Meisterkursen arbeitete sie mit Cathy Berberian,

Galina Wischnewskaja, Gino Bechi, Paul von Schilawsky und Giuseppe Di Stefano,

der sie später für ein Konzert an seiner Seite im Théâtre du Châtelet auswählte.

Nach Abschluss ihres Gesangsstudiums in Paris studierte sie außerdem mit

Charaktertenor Sergio Tedesco in Rom und mit Mezzosopran Catherine Green in

New York.

Nach ersten Konzerten und Opernproduktionen in Frankreich wurde sie von Mstislaw

Rostropowitsch und Galina Wischnewskaja an die Oper von Rom eingeladen, um

dort die Titelrolle in deren Produktion von Rimski-Korsakowas Die Zarenbraut zu

gestalten.

Erste große Partien zu Beginn ihrer Karriere waren Mimi in Puccinis La Bohème,

Tosca, Magda in La Rondine, Liù in Turandot, Violetta in La traviata, Bellinis Norma,

Leonore in Fidelio, Massenets Manon, Thaïs, Adina in Donizettis Der Liebestrank,

Die Infantin in Der Zwerg von Zemlinsky und La femme in La Voix humaine von

Poulenc.

Ab dem Jahr 1993 trat sie in großen italienischen Opernhäusern in Werken wie La

Voix humaine (Triest, Genua, Neapel), Mascagnis Cavalleria rusticana (Triest,

Bologna), Ravels L’heure espagnole und Wolf-Ferraris Il segreto di Susanna (Triest)

auf.

Im Jahr 1995 debütierte sie in den Niederlanden in der Rolle der Lady Macbeth in

Verdis Macbeth, später eine ihrer bedeutendsten Rollen.

In einem Gastspiel des Teatro La Fenice Venedig in Warschau debütierte Valayre

1996 in der Rolle der Elisabetta in Verdis Don Carlo. Dem schlossen sich innerhalb

weniger Monate ihr Rollen- und Hausdebüt in Nabucco am Royal Opera House

Covent Garden in London sowie in der Londoner Royal Albert Hall in Don Carlo an.

Im Jahr 1997 wurde sie von der Mailänder Scala eingeladen, dort in der Titelpartie

von Ponchiellis La Gioconda zu debütieren. Diesem ersten Auftritt in Mailand folgte

innerhalb kurzer Zeit weitere in berühmten Konzerthallen und Opernhäusern wie

Verdis Jérusalem in der Carnegie Hall New York, Aida, Tosca und Nabucco in der

Arena di Verona sowie Verdis Macbeth in Paris. Darauf folgten im Januar 2000 ihre

ersten Vorstellungen von Madama Butterfly an der Metropolitan Opera in New

York, an die sie später als Maddalena in Giordanos Andrea Chénier an der Seite von

Plácido Domingo und unter James Levine sowie als Tosca zurückkehrte.

Seitdem tritt Sylvie Valayre regelmäßig auf den bedeutendsten Bühnen der Welt auf:

an der Lyric Opera Chicago (Tosca), in Madrid (Verdis Requiem, Ernani und

Chrysothemis in Elektra unter Daniel Barenboim), im Brüsseler La Monnaie

(Macbeth unter Antonio Pappano), an der Deutschen Oper Berlin (Tosca, Aida,

Kaiserin in Die Frau ohne Schatten von Strauss unter Christian Thielemann, Ernani,

Minnie in Puccinis La fanciulla del west, Maddalena in Giordanos Andrea Chénier

und Nabucco), an der Staatsoper Berlin (Macbeth unter Michael Gielen, Titelpartie

in Turandot unter Kent Nagano, Salome und Tosca), in Macerata als Norma und

Aida, an der Washington National Opera (als Salome, Tosca, Giordanos Fedora

mit Plácido Domingo und Turandot), am Opernhaus Zürich (Nabucco, La Gioconda,

Manon Lescaut und Tosca jeweils unter der Leitung von Nello Santi sowie Macbeth),

in Rom (Nabucco und Aida), am Teatro Regio in Turin (Macbeth unter Bruno

Bartoletti und Amelia in Verdis Un ballo in maschera), an der Mailänder Scala als

Salome, in Glyndebourne als Lady Macbeth unter Vladimir Jurowski und an der

Wiener Staatsoper (Tosca, Nabucco, Fedora, Aida sowie Salome auf Tournee mit

den Wiener Philharmonikern).

In den letzten Jahren war sie unter anderem als Desdemona in Verdis Otello beim

Beethoven Festival in Warschau zu hören, trat als Tosca an der Opéra de Bastille in

Paris, als Manon Lescaut in Genua, als Turandot und Lady Macbeth an der

Semperoper in Dresden, als Aida an der Oper Leipzig, als Tosca und Abigaille in

Nabucco an der San Diego Opera, als Turandot in Monte-Carlo, als Odabella in

Verdis Attila in Marseille und als Tosca an der Staatsoper Berlin auf.

Mit Turandot eröffnete sie im Mai 2010 unter der musikalischen Leitung von Lorin

Maazel das neue Opernhaus von Kanton in China.

In der Spielzeit 2010/11 kehrt Sylvie Valayre als Giorgetta in Puccinis Il tabarro unter

der musikalischen Leitung von Philippe Jordan an die Pariser Opéra Bastille zurück,

gestaltet eine Galavorstellung von Madama Butterfly in Mannheim und debütiert als

Turandot an der Oper von Peking sowie als Kaiserin in Die Frau ohne Schatten am

Königlichen Opernhaus von Kopenhagen.

Auf CD liegt de Banfields Una lettera d'amore di Lord Byron, Lattuadas Le preziose

ridicole, Hersants Le Chateau des Carpathes sowie ein Christmas Album vor, auf

DVD eine Hommage an die Malibran und Florentz Mary's prayer at Golgotha aus

Paris, La corona di pietra - Galakonzert aus der Arena di Verona mit Placido

Domingo sowie Verdis Macbeth aus Parma unter der musikalischen Leitung von

Bruno Bartoletti vor.

web-site: www.sylvievalayre.com